Weihbischof Rolf Lohmann segnet die neue Kapelle und die Wohnbereiche ein
„Unsere Bewohnerinnen und Bewohner sind schon ganz aufgeregt. Viele von ihnen wollten in der Kapelle die besten Plätze haben“, freute sich Heimleiterin Linda Agiri am späten Mittwochnachmittag. Endlich konnte jetzt das neue Haus St. Martin in Anwesenheit von Gästen eingesegnet werden. Dazu kam der Münsteraner Weihbischof Rolf Lohmann nach Westerholt.
„Wir freuen uns besonders, dass der Bau nach 15 Monaten Bauzeit ohne Unfälle und Zwischenfälle fertiggestellt werden konnte“, verschuf der Geschäftsführer der Martinus Trägergesellschaft, Frank Pfeffer, seiner Erleichterung vor dem Gottesdienst Ausdruck. Die auswärtigen 40 Gäste hatten sich in dem Zelt gegenüber der Kapelle versammelt. Hierhin wurde die heilige Messe für alle übertagen.
Die Planungen für das neue Haus hatten schon vor zehn Jahren begonnen. „Dabei gab es viele Hürden zu nehmen“, blickte Pfeffer zurück: angefangen vom Grundstückstausch über die Baugenehmigung bis zur Beseitigung von Kampfmitteln im Boden. „Es gab viele Gespräche, auch hitzige Debatten, aber immer konstruktive Lösungen“, lautet sein Fazit.
Am 3. Dezember 2020 waren die 80 Bewohnerinnen und Bewohner aus dem alten Haus St. Martin an der Johanniterstraße in das neue Gebäude auf dem Nachbargrundstück an der Goethestraße umgezogen. Träger der Einrichtung ist die Martinus Trägergesellschaft für soziale Dienste mbH, deren Gesellschafter die Seniorenhilfe SMMP gGmbH der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel und die Pfarrgemeinde St. Martinus in Herten-Westerholt sind. Sie hat für den Neubau rund elf Millionen Euro investiert.
Der bietet mit 4270 Quadratmetern trotz einer geringeren Bewohnerzahl viel mehr Nutzfläche als der siebengeschossige Altbau. Die vier Wohnbereiche verfügen über großzügige Aufenthaltsbereiche, Wohnküchen und Aufenthaltsnische. Es gibt nur noch Einzelzimmer – und die sind allesamt barrierefrei und haben ein behindertengerecht eingerichtetes Bad. Das bedeutet mehr Lebensqualität, aber auch bessere Voraussetzungen für die Pflege.
Dank an das ganze Team des Hauses
Frank Pfeffer dankte dem ganzen Team des Hauses St. Martin, dem Generalunternehmer und den Architekten, aber auch dem Kreis Recklinghausen und der Stadt Herten. Die war an diesem Abend durch Bürgermeister Matthias Müller und der zweiten stellvertretenden Bürgermeisterin Silvia Godde vertreten.
Matthias Müller betonte: „Sie leisten in diesem Haus einen großen Beitrag zum Wohle der Senioren – aber auch zum Wohle der Stadt.“ Als ehemaliger Geschäftsführer des Hertener Caritasverbandes weiß er, wie herausfordernd die Pflege ist. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Haus zollte er dafür seinen Respekt: „Der heilige Martin gibt Ihnen ja als Namenspatron schon ein Leitbild mit auf den Weg. Aber darüber hinaus folgen sie auch dem Leitbild der Ordensgemeinschaft.“
In der heiligen Messe, in deren Rahmen die Kapelle des Hauses geweiht wurde, bezeichnete Bischof Rolf Lohmann die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sogar als Botschafter: „Die Kapelle zeigt, dass Gott hier im Haus Wohnung nimmt. Sie macht deutlich, dass Gott ein Zeichen der Nähe setzt – und Sie machen diese Nähe deutlich.“
Diese Nähe symbolisiere auch das Licht der Osterkerze, die der Weihbischof mit Pfarrer Norbert Urbic entzündete. „Durch die Pandemie haben wir auch dunkle Zeiten durchgemacht. Der heutige Tag aber ist ein lichter Moment.“ Lohmann dankte den Pflege-, Verwaltungs-, Küchen- und Reinigungskräften für ihren Dienst und sagte: „Sie sind Lichtträger in diesem Haus.“
Fürsorge, Geborgenheit und Heimat
Als Geschäftsführer der SMMP Holding gGmbH, zu der die Seniorenhilfe SMMP gehört, verwies Stefan Burk auch darauf, was das Team unter Heimleiterin Linda Agiri und Pflegedienstleiterin Christiane Kasperczak während der Umbauphase und beim Umzug geleistet hat: „Das verdient Hochachtung. Wesentliche Leistungen, die in ’normalen‘ Zeiten in den Händen fremder Organisationen oder Firmen gelegen hätten, wurden zum Schutz der Bewohner von Ihnen erbracht. Ein enormer Kraftakt! Das leistet niemand, dem es egal ist, wo und für wen er arbeitet. Gut, dass es Sie gibt!“
Schließlich wünschte Frank Pfeffer den Bewohnerinnen und Bewohnern, dass sie sich in dem Haus wohlfühlen – „und dass Sie das finden, was dieses Seniorenheim schon immer ausgemacht hat: Fürsorge, Geborgenheit und Heimat.“
Feier mit den Nachbarn (Nachtrag 17.09.2021)
Am Donnerstag gratulierten auch die Nachbarn, darunter der Martinus-Kindergarten. Er überreichte ein Bild, das die Kinder mit Abdrücken ihrer eigenen Hände selbst gestaltet haben. Gemeinsam saßen rund 20 Anwohnerinnen und Anwohner mit den Seniorinnen und Senioren lange im Festzelt zusammen. Und natürlich bot das Team aus dem Haus St. Martin allen Interessierten noch einmal Rundgänge durchs Haus an. Heimleiterin Linda Agiri sagt: „Auch das war ein richtig schöner Tag.“