Martinus-Trägergesellschaft prüft die Sanierung des Hauses St. Martin
Neubau oder Umbau? Bis zum Ende dieses Jahres soll es für die Zukunft des Hauses St. Martin in Herten-Westerholt Klarheit geben, verspricht der neue Geschäftsführer der Martinus Trägergesellschaft gGmbH, Frank Pfeffer: „Gesetzliche Änderungen und eine Neubewertung der vorhandenen Bausubstanz haben uns veranlasst, beide Optionen noch einmal parallel zu prüfen.“
Das Haus St. Martin wurde 1977 fertiggestellt. 123 Bewohnerinnen und Bewohner leben hier, rund 140 Menschen arbeiten hier. Heute würde man Seniorenheime so aber nicht mehr bauen. Ein Neubau erschien der gemeinnützigen Martinus Trägergesellschaft für soziale Dienste mbH und allen, die hier arbeiten, deshalb erstrebenswert.
Die Idee war, neben dem bestehenden Gebäude ein neues zu errichten, dann mit allen Bewohnern und Mitarbeitern in das neue Haus umzuziehen und das alte Haus abzureißen. Die Planungen für einen Neubau des Hauses St. Martin haben bereits mehrere Jahre in Anspruch genommen. Nötig wäre unter anderem den Erwerb eines Grundstücks an der Goethestraße durch die Kirchengemeinde St. Martinus.
Während der langjährigen Planungszeit sind gesetzliche Bestimmungen in Kraft getreten, die die Finanzierungsmöglichkeiten von Neubauten dieser Art wesentlich beeinflussen. Ein Neubau, der einen maroden Altbau ersetzt, weil es nicht anders geht, kann über 25 Jahre finanziert werden. Anders ist es, wenn der Altbau eigentlich noch ganz in Ordnung ist. Dann ist der Neubau schön, aber nicht zwingend erforderlich, und dann muss er über 50 Jahre finanziert werden. „Und wer kann schon so lange in die Zukunft sehen?“, fragen sich Frank Pfeffer und Heimleiterin Gisela Gerlach-Wiegmann.
Alt, aber OK
Haus St. Martin ist eigentlich noch ganz in Ordnung, sagen die zuständigen Aufsichtsbehörden. Den Standard, der ab 2018 für alle Seniorenheime gilt, erfüllt Haus St. Martin seit 40 Jahren. Sicher gibt es eine ganze Reihe von Dingen, die mal gemacht werden müssten: die Bäder, die Leitungen, die abgehängten Decken… All das kann man möglicherweise auch mit einer Sanierung haben.
Auch die Ergebnisse aus früheren Gesprächen mit den Anwohnern – Parkplatzsituation und Anlieferung – sollen natürlich in eine Sanierung gleichermaßen einfließen.
Die Martinus-Trägergesellschaft für Soziale Dienste mbH, deren Gesellschafter die katholische Kirchengemeinde St. Martinus in Herten-Westerholt (49 Prozent) und die Seniorenhilfe SMMP gGmbH (51 Prozent) sind, hat sich daher entschlossen, als Alternative zu einem Neubau auch einen möglichen Umbau des bestehenden Gebäudes zu prüfen. Ein Hertener Architekturbüro wurde bereits mit einer Machbarkeitsstudie für einen Umbau beauftragt.
„Gleichzeitig gehen die Planungen für den Neubau weiter“, betont Frank Pfeffer – „Wenn die Machbarkeitsstudie vorliegt, was bis Ende des Jahres der Fall sein wird, werden wir uns entscheiden, ob wir sanieren oder neu bauen.“